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Ergonomie

Lichttechnischer Kongress 2022 in Linz

Selbst wenn uns das Thema Licht und Beleuchtung tagtäglich und rund um die Uhr begleitet, führt es doch leider oft ein Schattendasein. All die spannenden Aspekte, aus denen sich Licht und Beleuchtung zusammensetzen und die erst in Summe das ergeben, was wir zum Sehen benötigen, werden von der Lichttechnischen Gesellschaft Österreichs thema-tisiert, bearbeitet und unter anderem auf einem Kongress auf die Bühne geholt.

Glühlampe wird in einer Hand gehalten
© Adobe Stock

Am 21. und 22. Juni 2022 fand der Lichttechnische Kongress in Oberösterreich in Form einer Live-Veranstaltung mit mehr als 120 nationalen und internationalen Teilnehmern:Teilnehmerinnen statt. Als Veranstaltungsort diente das Palais der Kaufmannschaft im Herzen von Linz – ein sehenswertes, altehrwürdiges Gebäude mit ganz besonderem Charme.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden der Lichttechnischen Gesellschaft Österreichs (LTG) Dr. Rudolf Hornischer sprach der Bürgermeister von Linz, Klaus Luger Willkommensworte und freute sich mit den Anwesenden, diesen persönlich und live gegenüberstehen zu dürfen. 

Der erste Vortragende, Armin Kaspar, Sachverständiger für Strahlenschutz des Landes Oberösterreich, berichtete in seinem Vortrag „Aktivitäten des Landes Oberösterreich – Erfahrungen aus dem Bundesland“ von den dortigen Maßnahmen bezüglich Licht und Beleuchtung. Berichtet wurde etwa von einem Lichtmessnetzwerk mit über 23 Stationen zur Messung der Lichtverschmutzung. Informationen dazu sind unter dem Link www.land-oberösterreich.gv.at/159659.htm abrufbar. 

Er wies auch auf die Beteiligung des Landes Oberösterreich an den weltweit 150 Dark-Sky-Parks hin. Auch hier geht es darum, die Lichtverschmutzung durch den Menschen zu reduzieren und den Blick auf den Nachthimmel wieder freizugeben. Nähere Informationen sind auf www.darksky.org zu finden. Obwohl leider jährlich noch immer Lichtverschmutzung auch in Oberösterreich hinzukommt (siehe dazu www.lightpollutionmap.info), ist das Bundesland mit seinem Naturpark Attersee-Traunsee in und für Österreich Vorreiter und einziger Vertreter Österreichs mit dem Titel „International Dark Sky Park“.

Lichtverschmutzung und Gegenmaßnahmen

Hieran fast nahtlos schloss auch der Vortrag des stellvertretenden Leiters des Lichttechniklabors der Magistratsabteilung 39 Ing. (FH) Horst Pribitzer an, der mit viel Enthusiasmus erklärte, warum es zu einer so hohen Lichtverschmutzung kommt: Das Bewusstsein für Licht fehlt. Inzwischen werden Anlagen weit über der gängigen Norm ausgelegt, weil es einfach möglich ist. Dabei würden die Auswirkungen dieser überdimensionierten Anlagen leider vergessen und der trotz LED-Technologie noch relativ hohe Energiekostenanteil übersehen. Jedoch sei mit der heutigen LED-Beleuchtung eine Überdimensionierung sehr einfach und leicht zu realisieren. In Wien im öffentlichen Raum steige die Lichtverschmutzung derzeit übrigens nicht mehr so stark an, sondern könnte in Zukunft sogar eher rückläufig sein – aber die aktuellen Messungen sind noch in Arbeit.

Licht spricht

In seinem Vortrag „Lichtbasierte Sensorik-Anwendungen in smarten Umgebungen“ berichtete Dr. Andreas Peter Weiss von Joanneum Research www.joanneum.at über Forschung und Umsetzung von Kommunikationsmöglichkeiten im sichtbaren Licht. Ohne dass der Mensch es wahrnehmen kann, wird im Spektrum des sichtbaren Lichts drahtlos über Modulation kommuniziert. Derzeit sind bereits die Identifikation, Bewegungsrichtungs- und Geschwindigkeitserkennung möglich und auch Rotationsbewegungen sind schon erkennbar. Die Forschung dazu, Menschen zu erkennen (ohne sie mit Folie bekleben zu müssen, wie dies derzeit bei Gegenständen praktiziert wird), also deren Präsenz zu detektieren, ist das Ziel. 

Blick ins Plenum der Veranstaltung
Mehr als 120 Teilnehmer:innen kamen im Juni im Linzer Palais der Kaufmannschaft zum Lichttechnischen Kongress zusammen. © B. C. Eder

Sparen mit Licht und Beleuchtung

Dr. Gerhard Dell, Energiebeauftragter des Landes OÖ und Geschäftsführer des oberösterreichischen Energiesparverbandes, berichtete in seinem Vortrag „Licht-Contracting anhand realisierter Projekte, Straßenbeleuchtung und Hallen“ eindrucksvoll vom Einsparpotenzial und der Risikominimierung, die durch diese Methode garantiert bzw. vom Contractor übernommen wird. Mehr über diese für Unternehmen in Oberösterreich sicher überlegenswerte Variante ist unter www.energiesparverband.at nachzulesen. Auch in den anderen Bundesländern gibt es solche Angebote – übrigens nicht nur für Betriebe, sondern auch für Private und für Gemeinden.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit 

Der Titel des Vortrags „Smart, Safe und Green Mobility unterstützt österreichische Kommunen“ sprach schon für sich, was jedoch von Wolfgang Lusak ambitioniert und bilderreich im Vortrag untermalt wurde. Nähere Informationen dazu finden interessierte Leser:innen unter dem Link www.ssgm.eu. Am Beispiel der Firma www.fonatsch.at, die in Melk diese Lösungen mit smarten Lichtmasten bereits erfolgreich umgesetzt hat, wurde demonstriert, dass ein Lichtmast eine Vielzahl an nützlichen Zusatzfunktionen enthalten kann: Laden von E-Fahrzeugen, Drohnenlandestellen, das Absondern von Sprühnebel an Hitzetagen, Durchführen von Messungen, Steuern des Verkehrsflusses usw. Die Masten sind zu diesem Zweck natürlich anders aufgebaut und sehen auch anders aus. 

Gruppenfoto
Lichtraum 22: Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler der HTL Mödling waren diesmal auch auf der Veranstaltung. Im Rahmen des Kongresses wurden die Projekte des Ideenwettbewerbs „Lichtraum 22“ präsentiert und die Gewinnerinnen geehrt. Nähere Informationen dazu finden sich auf www.htl.moedling.at/innenarchitektur/news/ lichtraum-22-ideenwettbewerb © B. C. Eder

Standards machen es einfacher

Über das Zhaga Consortium bzw. „The NEW ZHAGA – intelligente Beleuchtungs-Schnittstellen für intelligente Städte und Gebäude“ berichtete im Anschluss daran Dipl.-Phys. Reinhard Lecheler von der Firma Osram. Er ist übrigens nicht nur im Zhaga Consortium, sondern auch im ZVEI Fachverband Licht maßgeblich tätig: www.zvei.org. Die Bemühungen zur Vereinheitlichung, das Festlegen einheitlicher Standards, aber auch von Zertifizierungen und Prüfungen lassen sich am besten direkt auf der Seite www.zhagastandard.org nachlesen.

Licht und Gesundheit

Als Vertreter der Firma Zumtobel berichtete Ing. Michael Fritthum über „Farbveränderliche Außenbeleuchtung“ von Thorn, die interessierte Präventionsfachkräfte bereits aus diversen Projekten in Innenräumen kennen (Pflegeheime, Seniorenresidenzen). Wie wohl sehr viele lichtbegeisterte Menschen schwärmt auch Fritthum von der Sonne und der Wichtigkeit des natürlichen Lichts für uns Menschen, vor allem für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Künstlich erzeugtes, ergänzendes Licht – erzeugt über die Kombination mehrerer LEDs, sowie extra ansteuerbar – bietet die Möglichkeit, die Leuchten so zu programmieren, dass nicht nur eine Rücknahme (und Erhöhung) der Beleuchtungsstärke erfolgen, sondern auch eine Farbveränderung der Straßenbeleuchtung, somit eine Anpassung an die Bedürfnisse von Menschen und Natur stattfinden kann. Ebenso kann eine variable Lichtverteilung erfolgen (wer benötigt wo wie viel an Licht?), man kann dimmen und – ganz wichtig im Sinne der Vermeidung von Lichtverschmutzung: Es wird nur nach unten beleuchtet!

Licht (nicht nur) am Ende des Tunnels

Matthias Wagner zeigte im Vortrag „LED im Tunnel – eine Praxiszeitreise mit Erfahrungen aus dem letzten Jahrzehnt“ anhand von Tunnelbeleuchtung sehr schön, was übrigens viele Betriebe auf dem Betriebsgelände auch zu beachten haben: Der Mensch bewegt sich (oft sehr schnell) vom sehr hellen (zigtausend Lux) in einen dunklen Bereich (wenn es gut geht, mit ein paar hundert Lux) – und das Auge muss mithalten. Das kann es aber nicht in der Geschwindigkeit eines Autos, Staplers usw., ja selbst zu Fuß dauert die Adaption länger, was zu vorübergehender, kurzfristiger Blindheit führen kann. Selbiges gilt natürlich auch umgekehrt (von dunkel nach hell), wo eine massive Blendung entstehen kann. Das sind die Momente, wo es nicht nur gefährlich werden, sondern sogar tödlich enden kann, wenn nicht den überarbeiteten Normen entsprechend mit künstlicher Beleuchtung gegengesteuert wird.

Sicherheit leuchtet

Um die „Standsicherheitsprüfung von Beleuchtungsmasten“ ging es im Vortrag von Ing. Thomas Uhlich, TTEngineering, der selbst sein Thema weniger im Bereich Licht als im Bereich der Sicherheit ortet – eindeutig auch ein Thema der Prävention. Nähere Informationen bietet die Seite www.mastap.eu.

DI Ing. (FH) Andrea Bauer berichtete im Anschluss über „Innovative Beleuchtungskonzepte für die Mobilität der Zukunft“ und schilderte dabei, dass man sich auch auf eine Farbe – nämlich Cyan – geeinigt hätte, die autonom fahrende Fahrzeuge (vom Traktor bis zum Pkw) mittels LED ausstrahlen sollen, um die Erkennbarkeit und Zuordenbarkeit zu gewährleisten. Leider sei Cyan noch Mangelware, aber kommt Zeit – kommt Cyan! Andere Innovationen, wie etwa die Desinfektion von Fahrerkabinen mittels UV-C-Licht, wurden hier auch angesprochen, inklusive der damit verbundenen Probleme, denn diese Methode greift leider nicht nur die Keime, sondern auch die bestrahlten Materialien an. Weiters kamen neue Heckleuchten zur Sprache, die mittels Holographie leuchten sollen, um neue, andere Effekte zu erzeugen als herkömmliche Rücklichter. Zu guter Letzt war auch noch die Bodenprojektion von Staplern ein Thema. Dies wird ja auch in einigen Betrieben heftig diskutiert … hat sich aber dennoch durchgesetzt. Nähere Informationen zu den genannten Themen finden sich auf www.gerger.at

Mensch im Mittelpunkt der Beleuchtung

Von der Firma Trilux wurde der Beitrag „Human Centric Lighting – mehr als nur nicht visuelle Wirkung des Lichts auf den Menschen“ von DI Jörg Minnerup präsentiert. Die Details dazu sind auf www.licht.de in der Informationsbroschüre „Lichtwissen.21“ nachzulesen. Zusätzlich wies Minnerup auf die Ergänzungen in der neu überarbeiteten ÖNORM EN ISO 12464, Teil 1 hin, wo das Alter der Personen und der damit einhergehende vermehrte Lichtbedarf nun mehr Beachtung gefunden hat. Ebenso wurden die modifizierten Werte bei der Auslegung von Beleuchtungsanlagen und deren Handhabung näher ausgeführt. Weitere Informationen gab es im Bereich Farbwiedergabe und Blendung, die ebenfalls nun Änderungen erfahren haben. So kann man sich also in Zukunft etwa in Büros (aber natürlich nicht nur dort und hoffentlich wirklich umgesetzt) über weitaus bessere Lichtqualität freuen!

Lichtnormen neu überarbeitet

Mag. art. Dominik Alder der Firma XAL ging dann bei seinem Vortrag „Qualitätsbewertung von Kunstlichtanlagen – Mindestanforderung vs. Übererfüllung“ noch genauer auf die überarbeitete ÖNORM EN ISO 12464 ein und erklärte die Neuerungen im Detail. Auch Präventivfachkräfte sollten sich eingehend mit beiden Teilen der überarbeiteten Norm befassen, da die Änderungen essenziell für die Gestaltung sind und die Qualität von Beleuchtung in Betrieben steigern können.

Licht und Lärm

Einen spannenden physikalischen Vergleich zwischen „Lärm und Licht“ brachte DI Heinz Hoislbauer im gleichnamigen Vortrag. Als Sachverständiger und Projektleiter der Firma TAS www.tas.at primär im Bereich Lärm tätig, drängte sich ihm zunehmend auch die Lichtthematik auf und führte zu diesem interessanten Vergleich. Sein Arbeitsfeld wurde inzwischen um das Thema Licht erweitert.

Mag. Andreas Bauer, MSc, Managing Director des Ars Electronica Center, entführte die Teilnehmer:innen erst theoretisch und dann ganz real in das „AEC – Museum der Zukunft“ und dessen Lichtfassade, die mittels wechselnder LED-Lichtinstallationen nicht nur Linz und die Linzer:innen, sondern international zahlreiche Besucher:innen erhellt und mittels verschiedener Aktionen zum aktiven Mitgestalten der Beleuchtung einlädt. Details findet man unter: www.ars.electronica.art 

Beleuchtete Gebäude und Brücke
© Adobe Stock

Informiert sein

Über die aktuellen Aktivitäten der Lichttechnischen Gesellschaft (LTG) und der Internationalen Beleuchtungsgesellschaft (CIE) berichteten nicht nur Dr. Rudolf Hornischer und DI Peter Dehoff auf der Veranstaltung, die Information ist auch zugänglich über die Websites und den kostenlosen Newsletter: www.ltg.at und www.cie.co.at 

Beleuchteter Weg mit Gebäuden links und rechts
Wie soll man historische Gebäude beleuchten? Wie müssen Bäume und Pflanzen gesetzt werden, damit ausreichend Licht ankommt? Wie kommt es heutzutage zu einer so hohen Lichtverschmutzung? Diese Fragen wurden am Lichttechnischen Kongress 2022 in Linz erörter © Adobe Stock

Tageslicht für die Gesundheit

DI Dr. Renate Hammer, MAS, Architektin mit Spezialgebiet Tageslicht, sprach in ihrem Vortrag „Qualitätskriterien der Tagesbelichtung – Planung im Spannungsfeld von technischen Normen und Gesetzen“ sehr viele Themen an, mit denen Präventivfachkräfte regelmäßig konfrontiert sind, etwa die Planung eines Betriebsgebäudes ohne Beachtung der Anforderungen des Arbeitnehmer:innenschutzgesetzes. Im Institute of Building Research & Innovation www.building-research.at wird über ein Zurück zur Natur und Gesundheit unter anderem daran gearbeitet, das Tageslicht in die Räume hineinzuholen und dadurch auch dafür zu sorgen, dass der Mensch ausreichend Vitamin D3 erzeugen kann. Dies funktioniert bekanntlich nur über das Tageslicht – und auch wenn wir uns vor UV-Licht schützen müssen, benötigt jeder Mensch dennoch ausreichende Zeit im Freien, oder aber Gebäude (Aufenthaltsräume, Freiflächen, Pausengestaltung, Lichteintrittsflächen etc.), die das ebenso ermöglichen. Auch vonseiten des Arbeitnehmer:innenschutzgesetzes wird auf die Wichtigkeit des Tageslichts in Arbeitsräumen mehrfach hingewiesen und das von der Arbeitsinspektion in ihren Beratungen betont. Nachzulesen ist das auf www.arbeitsinspektion.gv.at.

Um die internationale Standardisierung bemüht ist auch Dr. Ir. Kars-Michiel H. Lenssen, der in seinem Vortrag „Lighting Europe – offering a technical view on EU regulations“ von Erfolgen, aber auch von Stolpersteinen berichtete.

Blendung und Blendungsbegrenzung

Dem Thema Blendung bzw. Blendungsbegrenzung widmete sich Franz Wieland Rödel von der Firma Siteco in seinem Vortrag „Blickpunkt Sport – die vier Arten der Blendung und deren Bewertung im Breiten- und Hochleistungssport“. Aus den in Projekten zu Sportstätten gewonnenen Erkenntnissen können auch Betriebe viel lernen, denn auch dort finden sich glänzende, reflektierende und spiegelnde Böden (oft aus hygienischen oder reinigungstechnischen Gründen). Diese verursachen unnötige Blendungen, die nicht nur unangenehm sind, sondern auch das Sturz- und Fallrisiko erhöhen. Wenn im Sport Linien auf dem Boden erkannt werden müssen, so müssen in Betrieben Bodenmarkierungen gut gesehen werden können. Die präsentierten Projekte sind auf www.siteco.de nachzulesen.

Sicherheit durch Beleuchtung und ausreichend Grün ist möglich!

Ing. MMag. Gerald Wötzl, Stabstellenleiter der „Magistratsabteilung 33 – Wien leuchtet“ berichtete in seinem Vortrag „Evaluierung von Verkehrssicherheitsaspekten anhand ausgewählter Beispiele“ über das Projekt www.led-it-schein.wien. Dabei geht es um die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in Wien auf LEDs sowie damit verbundene Aspekte von Energieeinsparung bis Verkehrssicherheit.

„Was gilt es bei der Beleuchtung von historischen Gebäuden zu beachten? Beispielhaft Schloss Eckartsau und Burg Liechtenstein“ erörterte DI Gunther Ferencsin-Junick eindrucksvoll mit vielen Bildern. Seine Projekte sind zu bewundern unter: www.lichtdesign.cc 

Ing. Bruno Wintersteller fragte in seinem Vortrag „Hat die Zukunft der Städte in ‚Smart und Grün‘ Auswirkungen auf die kommunale Beleuchtung? Betrachtungen und Gedanken aus Betreibersicht“ und blickte als ehemaliger Leiter der Fachdienststelle Öffentliche Beleuchtung der Stadt Salzburg auf viele gelungene Projekte zurück, nachzulesen unter www.stadt-salzburg.at/verkehr-und-strassenraum/strassenverwaltung/oeffentliche-beleuchtung.

Auch in Betrieben begegnet man diesem Spannungsfeld und somit sei auch diesen mitgegeben, dass ein bewachsener Beleuchtungsmast ein Sicherheitsrisiko (Prüfung auf Schäden nicht mehr möglich und das Risiko derselben steigt durch den Bewuchs) darstellt und keinen Baum ersetzen kann, sowie Bäume und Pflanzen so gesetzt werden müssen, dass dennoch ausreichend Licht dort ankommt, wo damit Sicherheitsrisiken beseitigt werden können. Aber ja: Begrünen und Bepflanzen ist in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je – aber unter Berücksichtigung dessen, dass Pflanzen wachsen.

Ernst Hintermayr vom Amt der oberösterreichischen Landesregierung sprach im Vortrag „Umweltschutz vs. Straßenbeleuchtung bei Planung von Verkehrswegen“ über die Beleuchtung eines Radwegs in Puchenau, der dadurch nicht nur sehr beliebt, sondern auch sehr energieeffizient gestaltet wurde. Durch gezielt programmierte und nur bei Bedarf (Bewegungsmelder) aktive Beleuchtung (aber immer drei Leuchten voraus), konnte sowohl sehr umweltverträglich als auch sehr angenehm und kostensparend beleuchtet werden. Einfach einmal hinradeln und sich selbst ein Bild machen!

Gemeinsam für gutes Licht sorgen

Den Abschluss der Veranstaltung machte DI Gudrun Schach mit einem leidenschaftlichen Appell für Licht, Beleuchtung, aber auch für Umweltschutz und für die Natur und wie beides zusammen optimal zu bewerkstelligen sei. Ihr Vortrag mit dem Titel „Lichtlösungen im Alltag – wie hat ‚gutes Licht‘ Chancen?“ präsentierte Lösungen, die allerdings nur dann wirklich funktionieren, wenn alle zusammenarbeiten. Das setzt aber Verständnis und Wissen über Licht und Beleuchtung voraus – hier ortete sie durchaus noch Luft nach oben, sprach aber gleichzeitig jeden Einzelnen an, Verantwortung zu übernehmen. Sie berichtete vom internationalen EPD-System www.environdec.com, dem sich auch ihr Arbeitgeber, die Firma Zumtobel, bereits angeschlossen hat. Dabei geht es um eine Umweltzertifizierung, bei der Parameter wie CO2-Ausstoß, Wasser- und Materialverbrauch sowie Rezyklierbarkeit über den gesamten Produktlebenszyklus dargestellt werden. Pflanzen und Tiere leiden unter der künstlichen Beleuchtung, die Menschen überall installieren – das geht auch anders und jede und jeder Einzelne sollte nachdenken, bevor die nächste Leuchte installiert wird, und wie lange sie wirklich eingeschaltet benötigt wird (auch dimmen ist eine Option)! Lichtverschmutzung ist nur ein Problem von vielen, auch die Kreislaufwirtschaft ist ein wichtiger Aspekt. Als weiterer Hinweis wurde der Preis genannt, der nicht das entscheidende Kriterium sein soll (weder teuer noch billig sorgt für Umweltschutz!) Bei der Umsetzung hilft die LTG in allen Belangen.

Rund um Licht:

Von 26.–29. März 2023 können sich Interessierte in Salzburg beim nächsten internationalen Kongress rund um Licht und Beleuchtung erhellen lassen, selbst etwas beitragen und mit anderen Interessierten ins Gespräch kommen! 

Auch auf der www.Licht2023.at wird es wieder spannende Beiträge und Good-Practice-Beispiele u. a. aus Betrieben geben. Licht und Beleuchtung begleitet jeden Menschen rund um die Uhr – zumeist allerdings unbemerkt. Auch auf die Umwelt hat unser Umgang mit Beleuchtung einen großen Einfluss und wir können hier mit einfachen Mitteln viel verbessern und damit auch Geld einsparen. So ist LED zwar eine gute Ausgangsbasis, macht aber für sich noch kein energieeffizientes Projekt aus. Erst durch intelligenten Einsatz der Technologien (Licht aus, dimmen, Farbveränderung, Lichtplanung) kann auch umweltschonendes Licht realisiert werden. 

Beratung und Informationen rund um alle Themen zu Licht und Beleuchtung bietet die LTG, kostenlose Beratung sowie Messungen für Betriebe bietet die AUVA.

Salzburg, 26.–29. März 2023

Zusammenfassung

Der Lichttechnische Kongress 2022 bot wieder ein breites Spektrum an Themen rund um Licht und Beleuchtung. Der vorliegende Artikel betont die Relevanz für Präventionsarbeit in Betrieben. 


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