Zum Hauptinhalt wechseln

Berufsbild Arbeitsmedizinerin/Arbeitsmediziner 4.0 – Aktuelle Studie zeigt Bedarf für Aktualisierung

Infografik: Bedingung für die (Wieder-)Aufnahme einer arbeitsmedizinischen Betreuung
Abb. 1: Bedingung für die (Wieder-)Aufnahme einer arbeitsmedizinischen Betreuung AAMP

Der Wandel der Arbeitswelt schreitet dynamisch voran. Im Produktionsbereich betrifft dies in erster Linie Automatisierung und Digitalisierung. Im Dienstleistungsbereich treten Herausforderungen wie entgrenzte Arbeit (Home-Office, virtuelle Teams), Arbeitsverdichtung oder Qualifikationsdruck in den Vordergrund. Auch alternde Belegschaften oder die Förderung von Gesundheitskompetenz im Sinne eines salutogenen Ansatzes (Anm.: Salutogenese = Gesamtheit gesundheitsfördernder und -erhaltender Maßnahmen) sind Themen, mit denen sich Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner in Zukunft verstärkt beschäftigen werden. Nicht zuletzt hat auch die COVID-Krise gezeigt, wie wichtig es für Unternehmen und deren Beschäftigte ist, kompetente Beraterinnen und Berater für die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen zur Verfügung zu haben. Mit diesen und anderen aktuellen Entwicklungen verändert sich auch der Beruf der Arbeitsmedizinerin bzw. des Arbeitsmediziners. 

Wunsch nach Änderung

Ein wesentlicher Faktor ist weiters die Notwendigkeit, mehr Ärztinnen und Ärzte für den Beruf der Arbeitsmedizinerin bzw. des Arbeitsmediziners zu begeistern. Eine aktuelle repräsentative Erhebung unter AAMP-Absolventinnen und -Absolventen hat die Aspekte eruiert, die die Arbeitsmedizin attraktiv machen, sowie die Motive bei der Entscheidung für bzw. gegen diesen Beruf. Es hat sich gezeigt, dass die Modifikation von drei spezifischen Themenbereichen das Interesse für die Ausübung einer arbeitsmedizinischen Tätigkeit steigern könnte (siehe Abb. 1). Während der Wunsch nach einer Ergänzung des Präventivfachs Arbeitsmedizin durch kurative Aufgaben nicht realisierbar erscheint, ist die Umsetzung der Forderungen nach einer Ausweitung des Tätigkeitsspektrums in Richtung allgemein-präventivmedizinische Tätigkeiten sowie nach mehr Unterstützung durch entsprechend geschulte arbeitsmedizinische Fach-Assistentinnen bzw. -Assistenten durchaus möglich.

Portrait DDr. Karl Hochgatterer, MSc
DDr. Karl Hochgatterer, MSc AAMP

Neukonzeption des Berufsbildes

Die Konzeption eines zeitgemäßen Berufsbildes Arbeitsmedizinerin bzw. Arbeitsmediziner durch die AAMP trägt dem beschriebenen Wandel Rechnung und integriert gleichzeitig anerkannte Prozesse in ein sich änderndes Umfeld. Das neue Berufsbild soll Berufsinteressentinnen und -interessenten einen Überblick über die beruflichen Möglichkeiten geben sowie potenziellen Kundinnen und Kunden der Arbeitsmedizin Orientierung für die zu erwartenden Dienstleitungen bieten. Es wurde mit Unterstützung namhafter Arbeitsmedizinerinnen und Arbeitsmediziner aus Österreich und Deutschland entwickelt und wird im Herbst 2020 publiziert. 


Aktuelle Ausgaben

Ausgabe 2/2024
Ausgabe 2/2024
Magazin Sichere Arbeit
Download (PDF, 5 MB)
Ausgabe 1/2024
Ausgabe 1/2024
Magazin Sichere Arbeit
Download (PDF, 5 MB)
Sonderausgabe 2/2023
Sonderausgabe 2/2023
Magazin Sichere Arbeit
Download (PDF, 8 MB)
Sichere Arbeit 6/2023
Sichere Arbeit 6/2023
Schutz bei verketteten Anlagen
Download (PDF, 5 MB)