Zum Hauptinhalt wechseln
© Adobe Stock / ME Image

Bau

Arbeitssicherheit im Fokus

Laut der AUVA-Unfallstatistik 2024 liegt das Baugewerbe mit 14.517 Arbeitsunfällen (ohne Wegunfälle) hinter der Branche „Herstellung von Waren“ an zweiter Stelle – im Verhältnis zur Anzahl der Beschäftigten nimmt es jedoch seit Jahren den ersten Platz ein. 18 Arbeits­unfälle auf Baustellen endeten 2024 tödlich. Unter den Unfallursachen führt Kontrollverlust vor Stürzen, unkoordinierten Bewegungen sowie Heben, Tragen und Umknicken.

Kontrollverluste über Maschinen, Transportmittel oder Werkzeuge passieren, durch Defekte oder unsachgemäße Handhabung. Geräte wie Baukreissägen, Fräsen oder Bohrer müssen den technischen Normen und Sicherheitsvorschriften entsprechen und regelmäßig überprüft werden. Dazu gehört auch die Sichtkontrolle vor der Inbetriebnahme. Eine wesentliche Rolle spielen hier Schulung, Unterweisung und die richtige Benutzung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA). 

Absturz und Stolpern
Abstürze, selbst aus geringer Höhe, haben häufig schwere Verletzungen zur Folge. Zur Vermeidung von Abstürzen sind kollektive Sicherungsmaßnahmen wie Fanggerüste und -netze, Dachschutzblenden, Umwehrungen, Abgrenzungen oder Abdeckungen zu bevorzugen. Reicht der Schutz durch kollektive, technische und organisatorische Maßnahmen nicht aus, muss persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) verwendet werden. Durch fahrbare Gerüste und Hubarbeitsbühnen besteht ein geringeres Absturzrisiko als durch Leitern. Die ordnungsgemäße Lagerung von Werkzeugen und Baumaterialien verhindert Stolperunfälle.

Unkoordinierte Bewegungen
Unter der Unfallursache „unkoordinierte Bewegungen“ versteht man z. B. Anstoßen, Zusammenstoßen oder Treten auf scharfe bzw. spitze Gegenstände. Um diese Unfälle zu vermeiden, sollten die Arbeitswege frei und sauber gehalten werden. Zu Kollisionen kann es insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen kommen. Bei Dunkelheit sorgen blendfreie Baustrahler und die Ver­wendung reflektierender Materialien, z. B. Warnwesten, für bessere Sichtbarkeit. PSA, etwa Bauhelme oder durchtrittsichere Sicherheitsschuhe, schützt vor Verletzungen, ebenso wie die Reduktion von Zeitdruck.

Heben, Tragen, Umknicken
Zu schwere Lasten und die falsche Technik beim Heben und Tragen können längerfristig Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen, aber auch zu Unfällen führen. Weiters sind Prellungen, Verstauchungen, Quetschungen oder gar Brüche oft nicht vermeidbar. Speziell auf unebenem Boden oder bei Ermüdung knickt man leicht im Sprunggelenk um. Wenn möglich, sollten Hebe- und Transporthilfen für schwere Lasten verwendet oder diese zu zweit getragen werden. Wie man ergonomisch richtig hebt und trägt, muss in Schulungen und Unterweisungen vermittelt werden.
Weitere Gesundheitsgefahren auf Baustellen sind Gehörschäden, Durchblutungsstörungen und Nervenschäden durch Vibrationen, Hautkrebs durch UV-Strahlung oder Kontakt mit krebserzeugenden Arbeitsstoffen wie Quarzfeinstaub, Holzstaub, alten künstlichen Mineralfasern oder Asbest. ●


Aktuelle Ausgaben

Ausgabe 4/2025
Ausgabe 4/2025

Magazin Sichere Arbeit

Download (PDF, 5 MB)
Ausgabe 3/2025
Ausgabe 3/2025

Magazin Sichere Arbeit

Download (PDF, 5 MB)
Ausgabe 2/2025
Ausgabe 2/2025

Magazin Sichere Arbeit

Download (PDF, 5 MB)
Ausgabe 1/2025
Ausgabe 1/2025

Magazin Sichere Arbeit

Download (PDF, 8 MB)