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Mit einer speziellen Substanz eingefärbte Hände zeigen Rückstände trotz Reinigung.
Alle Fotos © R. Reichhart

Hautschutz

Präventionsangebote für gesunde Haut

Eine Hauterkrankung ist die mit Abstand am häufigsten gemeldete Berufskrankheit. Wie man sie durch die richtige Anwendung von Hautmitteln und das Tragen per­sönlicher Schutzausrüstung vermeiden kann, zeigen die Präventionsangebote der AUVA.

Am Arbeitsplatz ist die Haut oft erheblichen Belastungen ausgesetzt. Rund zwei Drittel der arbeitsbedingten Hauterkrankungen sind toxisch-irritative Kontaktekzeme, auch Abnützungsekzeme genannt. Diese entstehen durch direkten Kontakt mit hautreizenden oder toxischen Substanzen, mechanische Beanspruchung wie Reibung oder häufige Nassarbeit bei fehlender Pflege der Haut. Etwa ein Drittel entfällt auf allergische Kontaktekzeme, die häufig als Folge von Abnützungsekzemen auftreten. Bei Hauterkrankungen von Friseuren:Friseurinnen handelt es sich meist um allergische Ekzeme, die in schweren Fällen oft eine weitere Berufsausübung unmöglich machen.

Hautschutz im Friseurberuf
Über 80 % der Ekzeme bei Friseuren:Friseurinnen treten im ersten Lehrjahr auf. Zur Vorbeugung hält die AUVA an allen Berufsschulen für Friseure:Friseurinnen in der ersten Klasse einen Einführungsvortrag zum Thema Hautschutz. Die Lehrlinge bekommen als kostenloses Startpaket einen Rucksack mit Informationsmaterial, langstulpigen Nitril-Einmalhandschuhen sowie je einer Tube Hautschutz- und Hautpflegecreme. „Prävention hilft – die Zahl der Berufskrankheitsfälle bei Friseuren:Friseurinnen geht endlich langsam zurück“, so Arbeitsmediziner Dr. Günther Berger von der AUVA-Landesstelle Wien.

Hautanalyse und Dermalux-Gerät
Oft wenden sich Unternehmen an die AUVA, weil sie gerade einen Hautschutzplan erstellen, Hautmittel anschaffen bzw. bereits vorhandene auf ihre Eignung für den Einsatzbereich überprüfen lassen oder ihre Beschäftigten zum Thema Hautschutz schulen wollen. Hierbei bieten die Arbeitsmediziner:innen der AUVA-Landesstellen gerne Unterstützung an.
Ob die Haut der Mitarbeiter:innen ausreichend geschützt ist, zeigt eine Hautanalyse. Mit einer speziellen Kamera macht ein:e AUVA-Berater:in eine stark vergrößerte Aufnahme der Hautoberfläche. Sind kleinste Hautschuppen sichtbar, deutet das auf trockene Haut hin. Der aktuelle Feuchtigkeitsgehalt der Haut lässt sich mit einer Sonde messen. Anhand der Ergebnisse erfolgt eine individuelle Beratung mit dem Ziel, die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung (PSA) und Hautmitteln zu optimieren.
Zur Überprüfung der Eincremetechnik setzt die AUVA ein Dermalux-Gerät ein. Nach Auftragen einer fluoreszierenden Testlotion werden die Hände in das Gerät gehalten. Unter UV-Licht lässt sich erkennen, ob die Creme in ausreichender Menge, gleichmäßig und ohne Lücken auf den Händen verteilt worden ist. So können die Mitarbeiter:innen Fehler beim Eincremen sofort entdecken und in der Folge beheben.

Zwei Männer führen eine Messung an einer Hand mit einem medizinischen Gerät durch.
Eine spezielle Hautanalyse mit Kamera und Sonde ermöglicht es AUVA-Beratern:-Beraterinnen, den Hautzustand der Mitarbeiter:innen zu beurteilen. Auf Basis der Ergebnisse erfolgt eine individuelle Beratung zur optimalen Nutzung von Schutzausrüstung und Haut Alle Fotos © R. Reichhart


Präventionsangebote
Hautschutzvorträge, Hautanalyse und die Überprüfung der Eincremetechnik sind Bestandteile unterschiedlich um­fangreicher Präventionsangebote der AUVA. Das eintägige Format „Hautschutztag“ eignet sich, um das Thema Hautschutz anzusprechen. Eine Beratung am Infostand wird bei Bedarf durch einen Impulsvortrag ergänzt; dazu kommt eine Hautanalyse oder der Einsatz des Dermalux-Geräts.
Die ein- oder zweitägige „Hautschutzaktion“ ist ideal vor der Einführung von Hautmitteln in einem Unternehmen. Sie umfasst zwei Vorträge pro Tag sowie eine personenbezogene Beratung auf Basis von Hautanalyse und Kontrolle der Eincremetechnik mit dem Dermalux-Gerät. Das Unternehmen erhält eine anonymisierte Auswertung der Analysedaten. Auf Wunsch werden Hautmittel zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt.
Das beliebteste Format ist laut Berger das „Hautschutzprojekt“. Es umfasst zwei Tage und beinhaltet eine Basisanalyse wie bei der Hautschutzaktion sowie, bei bereits vorhandenen Hautmitteln, zusätzlich eine produktbezogene Beratung. Nach frühestens drei Monaten erfolgt eine ein- oder zweitägige Nachkontrolle mit dem Hautanalysegerät. Der Vergleich der Werte von Projektstart und Kontrolltermin liefert in der Regel ein höchst erfreuliches Ergebnis, so Berger: „Bei rund 80 % der Projektteilnehmer:innen zeigt sich eine deutliche Verbesserung des Hautbilds.“

UV-Schutz-Tag
Dem Schutz vor der schädigenden Wirkung der Sonnenstrahlung widmen sich die „UV-Schutz-Tage“ der AUVA. Im Freien arbeitende Personen sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt. Dem trägt auch die Aufnahme von Plattenepithelkarzinom und aktinischen Keratosen der Haut durch UV-Exposition in die Liste der Berufskrankheiten Rechnung. Am UV-Schutz-Tag können sich die Teilnehmer:innen anhand von Aufnahmen mit einer UV-Kamera ein Bild davon machen, inwieweit ihre eigene Haut bereits Schäden durch UV-Strahlung aufweist, und bekommen Tipps zur richtigen Verwendung von Sonnenschutzmitteln. 


Zusammenfassung:
Zum Thema Hautschutz bietet die AUVA unterschiedliche Formate an, darunter den Hautschutztag, die um­fas­sendere Hautschutzaktion und das Hautschutzprojekt mit Nachkontrolle. Spezielle Geräte kommen zum Einsatz, um den Zustand der Haut festzustellen und die Eincremetechnik zu überprüfen. 


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